Gehört: The Raveonettes

Es gibt Konzerte, da gehst Du zufrieden, glücklich und euphorisiert nach Hause. Es gibt Konzerte, da gehst Du unzufrieden, enttäuscht und kommerzialisiert nach Hause. Und es gibt Konzerte wie diese. Ich muss zugeben, die Raveonettes waren mir kein Begriff, bevor ich die E-Mail mit der Nachricht bekam, ich hätte Freikarten für das Konzert der vierköpfigen dänischen Band am vergangenen Montag im Lido gewonnen.

The Raveonettes, eine Kapelle aus Kopenhagen, die irgendwo zwischen den 60er und 80er Jahren ihre musikalische Basis findet. Was für Musik das genau ist, das kann ich schwer beschreiben, im Nachgang muss ich aber sagen, dass wohl irgendetwas am akustischen Verhältnis zwischen Stimme und Instrumenten nicht gestimmt haben muss. Zumindest, wenn ich mir im Netz noch einmal Tonstudio-Aufnahmen der Dänen anhöre.

Eigenartig auch das Publikum, in gewisser Art und Weise sogar etwas befremdlich. Der Spätdreißiger, oberflächlich betrachtet als Kulturschaffender einzuordnen, mit dem Leben unzufrieden, aber auch nicht bereit es anzunehmen und seine positiven Aspekte zu genießen. Und das spiegelte sich auch im Verhalten wieder: Stimmung war mehr oder weniger nicht vorhanden, zwar wagten sich einige aus ihrer Lethargie heraus und sangen leise mit, das war es dann aber auch schon.

Nach einer Stunde und 15 Minuten hatte dieses bizarre Konzert dann auch sein Ende gefunden. Mein Höhepunkt war das einmalige Einsetzen eines Wiedererkennungseffektes meinerseits, ja, ich kannte ein Lied der Raveonettes, The Last Dance. Eigentlich ein sehr Schönes. Und dann verschwanden sie wie sie performten: unauffällig und mit verhaltenem Applaus, als würde da noch etwas kommen. Kam aber nicht.

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