Herbstliche Gedanken

Dieser Sommer scheint vorüber, zumindest wenn man nach der derzeitigen Witterung über Berlin geht. Auch wenn die Blätter in der Mehrzahl noch in grünem Gewand an Ort und Stelle verwurzelt sind. Aber alles eine Frage der Zeit - und das ist gut so. Denn der Herbst ist eh das Beste, was das Jahreszeitenallerlei zu bieten hat. Finde ich zumindest. Die Tage werden wieder kürzer, was natürlich den Tageslichtanteil meines Tages rapide sinken lässt. Und auch die schöne Zeit der Abende im Park ist erstmal wieder für einige Monate vorbei.

Als ich im Februar anfing zu bloggen, da war es der Frühling, der gerade über der Hauptstadt Einzug hielt. Der Frühling, der irgendwie ist wie der Herbst, nur in Richtung des anderes Ufers. Wenn Du draußen auf der See bist, dann weht Dir der Wind um die Nase, dann gibt's zwar auch eine Menge Wasser, aber die Sonne vergisst Dich nie vollkommen. Und dann kommst Du irgendwann am Ufer an und triffst auf eins der beiden Extreme, die sich längst nicht so sehr ähneln wie die da draußen auf hoher See. Der eine ist der unangenehme Gegner, den Du aber mit einem bisschen Fell den Schneid abkaufen kannst. Der andere lässt Dich dursten, Du schaust auf's Meer und wartest, dass das Boot endlich wieder ablegt. Ja, das ist es, das ist mein Herbst!

Sicher, es wird erstmal kalt - oder zumindest kälter. Aber was gibt es denn Schöneres als Heißgetränke, warme Decken und klare Luft? Kramen wir den olympischen Gedanken hervor: Dabei sein ist alles! Und das gilt natürlich auch für Euch vier Jahreszeiten. Doch auf dem Treppchen sind nunmal nur drei Stufen, es gibt nur Gold, Silber und Bronze. Alles was danach kommt, das ist Blech. Und so ist der Sommer in seiner ungetrübten Hitze für mich derjenige, auf den dies zutrifft. Er ist der Diskus- oder Hammerwerfer, der bei jedem Stoß seinen Ring verlässt, der Kugel- oder Speerwerfer, der immer und immer wieder seine Linie übertritt. Der Winter, der zieht sich, das dauert, bis er im Ziel ankommt - aber er packt's und holt Bronze. Silber für den Frühling, der einen enormen Antritt hat, aber desto näher er dem Ziel kommt, desto mehr geht ihm die Puste aus. Und der Herbst? Ja, der steht ganz oben, er wird schließlich vom Wind getragen.

Genug der ... soll ich sagen Poesie? Nein, ich glaube, das ist zu hoch gegriffen. Nennen wir es ganz plump Worte und heißen den Herbst herzlich Willkommen.

1 Kommentare:

GaGags hat gesagt…

boah, schnulz :P
und dann wieder den sommer runtermachen, tststs...

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