Ein Abend zum Vergessen

Nach Niederlagen vermeide ich es meist, hier im Blog Worte zu finden. Aber das muss nach diesem Spiel gegen Tennis Borussia einfach sein. Es rumort beim beschaulichen Kiezverein ganz gewaltig, sowohl sportlich als auch neben dem Platz. Und man muss sich zu diesem Zeitpunkt wohl die Frage stellen, wo das Ganze hinführen soll.

Zunächst zum Sportlichen: Babacar N'Diaye erzielte am 6.6. den Siegtreffer zum 1:0 gegen Sachsen Leipzig. Seitdem sind fast drei Monate vergangen, die Spiele gegen Energie Cottbus (0:0), Bayer Leverkusen (0:1), Hertha BSC II (0:0) VfL Wolfsburg II (0:0) und Tennis Borussia (0:1) vor heimischem Publikum sind gelaufen und es fiel kein Tor für die Blau-Weißen. Kein Einziges! Kein einziges Heimtor seit drei Monaten. Bei sieben Stürmern im Kader.

Konnte man das gegen Cottbus und Leverkusen noch leicht verschmerzen, bleiben jetzt wichtige Punkte im Kampf um den Aufstieg liegen. Überhaupt der Aufstieg, lohnt es sich denn noch darüber zu reden? Und an was ist die Misere überhaupt festzumachen, schließlich ist nicht nur Abschlussschwäche zu attestieren, es werden schlichtweg auch fast keine Chancen herausgespielt. Die drei Auswärtstreffer in dieser Saison resultierten alle aus Standardsituationen.

Glaubt man dem, was so in den Foren zu lesen ist, ist das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer nicht in der Form intakt, wie es das sein sollte. Näher möchte ich darauf gar nicht eingehen. Ich schätze Dietmar Demuth, aber wenn man nicht in Zipsendorf gegen Aufsteiger Meuselwitz gewinnt, dann treten auch für ihn die Mechanismen des Geschäfts in Kraft, heißt, es wird eng. Von Außen ist das alles unerklärlich, wie man mit der Mannschaft, die man nahezu in Gänze zusammengehalten und punktuell verstärkt hat, nun diesen Saisonstart abliefern konnte.

Doch das war leider nicht das Schlimmste an diesem Mittwochabend. Wie ich im Lila Kanal nachlesen durfte, sind bei den Einlasskontrollen im Gästeblock derart befremdliche Dinge vorgefallen, die nicht nur das Image von Nulldrei nachhaltig schädigen werden, sondern auch für einen "weltoffenen Verein" (Zitat Eintrittskarte) wie Nulldrei nahezu abscheulich sind. Man sollte an dieser Stelle erwähnen, dass das Verhaltnis zu den Lila Weißen nun nicht gerade das schlechteste ist, was selbst die Staatsmacht dazu bewog den Kiez nicht mit Ordnungshütern zu pflastern.

Aber was tun "unsere" Ordner? Da werden Menschen, und damit meine ich sogar Rentner und Behinderte, dazu genötigt ihre Schuhe auszuziehen, Gürtel und Taschen ohne jeglichen Pfandschein abzugeben, ja, in Babelsberg sind sogar Hygieneartikel für Damen im Gästebereich untersagt. Das Ganze noch garniert mit einer Reihe von verbalen Bedrohungen und Beleidigungen. Es ist ja nun nicht das erste Mal, dass der Ordnungsdienst in Babelsberg negativ auffällt - und ich muss sagen, Konsequenzen sind endlich fällig.

Es wird Zeit zum Handeln, in den letzten Monaten ist viel Befremdliches im Verein passiert, an dieser Stelle sei beispielsweise an den eigenwilligen Umgang mit den Geldern aus dem Konjunkturpaket erinnert, mit denen ganz ursprünglich ja mal auch die Trainingsbedingungen verbessert werden sollten. Jetzt stehen auf der Agenda Dinge wie ein neuer Zaun um das Stadion, eine Videoüberwachungsanlage und eine Rasenheizung. Ob das dem Verein sportlich auch nur irgendeinen Mehrwert bringt, ist mehr als anzuzweifeln. Im Gegenteil, solche Anlagen wollen ja auch unterhalten werden und die dafür nötigen Mittel werden dann wohl im Personalbudget fehlen.

Quo vadis, Babelsberg 03?

2 Kommentare:

Mr. T hat gesagt…

Uhh, das hört sich ja alles gar nicht gut an. Da scheint sich ja einiges ändern zu müssen, so, wie du das beschreibst. Eine Videoüberwachungsanlage? Wo kommen wir denn da hin!?

GaGags hat gesagt…

Eben, gibt doch schon die mobile Videoüberwachungsanlage in blau.

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