Ich war verdammt gespannt auf den Film, neun Oscars sprechen eine deutliche Sprache. Und dennoch hatte ich keine außerordentlich hohen Erwartungen, mag wohl daran liegen, dass mir ein komplett indischer Cast bislang völlig fremd war. Bollywood-Filme waren halt nie so mein Ding.

Jedenfalls hab ich den Anfang mal wieder verpasst, hatte deswegen einige Minuten Probleme mich hereinzufinden. Es entwickelte sich trotzdem ein für mich ergreifender Kinoabend, Kinderarbeit, Zwangsprostitution und Gewalt waren allgegenwärtig, das ferne Indien wurde mir näher gebracht. Und das ist es auch, was ich besonders schätze am Slumdog Millionär - der Film bringt die Zustände in Indien der westlichen Welt näher und erreicht - auch wegen seines Erfolgs - verdammt viele Menschen, die vorher sich nicht so im Klaren darüber waren.

Ich mag solche Filme, die gesellschaftskritisch sind - es war sicher nicht alles neu, was dargestellt wurde, aber wer beschäftigt sich hierzulande schon intensiver mit der Materie. Dieses Interesse wurde zumindest bei mir geweckt, das international allgegenwärtige "Wer wird Millionär?" verstand es, einen nicht allzu melancholischen, wohl aber nachdenklichen Eindruck entstehen zu lassen. Das Ganze wurde nett verpackt in indischer Musik, eine kleine junge Lovestory, die meiner Meinung nach ganz und gar nicht kitschig - trotz Happy End - war, rundete das durchweg positive Bild bei mir ab.

Also gibt's schlussendlich von mir 9 aus 10 Punkten für Slumdog Millionär - mehr davon!